Der Nationalpark wurde rund um den riesigen Vulkan Taranaki (auch bekannt als Mount Egmont) angelegt und bietet beeindruckende Wasserfälle, Regenwälder und moosige Sümpfe.Der Mount Taranaki ist der am perfektesten geformte Vulkankegel Neuseelands. Er ist rund 120.000 Jahre alt. Der letzte Ausbruch erfolgte im Jahr 1775 und Vulkanologen sind sich darin einig, dass der Vulkan nur „schläft“ und nicht etwa erloschen ist.
Der Mount Taranaki wird oft als „Neuseelands meist bestiegener Berg“ beschrieben und bietet auch für Nicht-Bergsteiger eine zu bewältigende Herausforderung.Auf niedrigerer Höhe wandert man an hohen Rimu- und Kamahi-Bäumen vorbei, ein bisschen höher, genauer gesagt oberhalb der Schneegrenze, findet man subalpine Sträucher und Kräuter. An den Berghängen gedeiht dichter Regenwald – das Ergebnis des vielen Regens und der milden Temperaturen an der Küste.
Das Wanderwegenetz in diesem Nationalpark ist abwechslungsreich und bietet für jeden etwas, vom 15-minütigen Spaziergang auf dem Kamahi Track bis zur dreitägigen Pouakai-Rundwanderung. Ein wahres Labyrinth an Wanderwegen führt rund um die Wasserfälle Dawson Falls, darunter die Route zu den Wilkies Pools, natürliche Becken im erodierten Gestein, die durch sanfte Wasserfälle miteinander verbunden sind.
Der Legende nach ist Taranaki eng mit den Bergen im Inneren der Nordinsel verbunden. Taranaki, so heißt es, lebte einst zusammen mit den anderen Vulkanen - Tongariro, Ruapehu und Ngauruhoe - auf dem Zentralplateau. Als er begann, mit einem hübschen Hügel namens Pihanga zu flirten, wurde Tongariro eifersüchtig und brach wutentbrannt aus. Taranaki floh nach Westen und formte auf seiner Flucht den Flusslauf des Whanganui. Von den Maori der Region wird der Taranaki noch heute verehrt und sein Gipfel gilt ihnen als heilig.
Es gibt drei Zugangswege zum Park – Manaia Road, Egmont Road und Pembroke Road.
Highlights
Der schneebedeckte Kegel des Mount Taranaki lockt Besucher mit einem Faible für geologische Phänomene. Abgesehen von einer kleinen Beule - einer Nebenöffnung mit dem Namen Fantham's Peak - ist der Kegel des Bergs wundervoll symmetrisch. Der Aufstieg bis zum Gipfel ist für erfahrene Bergsteiger das ganze Jahr über möglich, auch wenn es in den Wintermonaten schwieriger ist. Am besten engagiert man einen Wanderführer.
Wer sich für Botanik interessiert, dem bietet der Egmont National Park die Möglichkeit, die Entwicklung der Pflanzenarten vom Fuß bis zum Gipfel zu beobachten. Im Auwald findet man Rimu- und Rata-Bäume, die nach und nach durch Kamahi, Totara und Kaikawaka ersetzt werden. Der „Goblin Forest“ auf den mittleren Hängen des Berges verdankt seinen Namen der knorrigen Form der Bäume und den dicken, herabhängenden Moossträngen. Oberhalb des Waldes findet man subalpines Buschwerk und Alpenkräuter. Ein ausgedehntes Wanderwegenetz erleichtert den Zugang zur einzigartigen Schönheit des Parks.
Unterkunft
Im Park gibt es acht Wanderhütten des DOC (Department of Conservation), die durch ein ausgezeichnetes Wegenetz miteinander verbunden sind. Das DOC bietet außerdem zwei Lodges für Wanderer: die Konini Lodge bei den Dawson Falls und das historische Camphouse am North Egmont. Auch zwei privat betriebene Lodges bieten Unterkunft im Park: die Dawson Falls Mountain Lodge und die Mountain House Motor Lodge.
In den Städten Stratford, Opunake und Hawera findet man erschwingliche Übernachtungsmöglichkeiten in Motels und Hotels. Wer es luxuriöser mag, wird in der Stadt New Plymouth fündig.
Aktivitäten
Kurze und lange Wanderungen
Der Egmont National Park hat 13 Zugänge und ist damit eines der am besten erreichbaren Wildnisgebiete Neuseelands. Für die Rundwanderung auf dem „Around the Mountain Circuit“ braucht man 3 bis 5 Tage. Die zweitägige Pouakai-Rundwanderung, die am North Egmont beginnt und endet, führt durch das Ahukawakawa-Sumpfgebiet und die Überbleibsel des alten Vulkans Pouakai. Rund um die Dawson Falls und den East Egmont findet man mehrere Kurzwanderwege. Unbedingt empfehlenswert ist der Kamahi-Weg am East Egmont, der mitten durch den Goblin Forest führt.
Gipfelbesteigung
Die Route zum Gipfel beginnt am North Egmont; für den Hin- und Rückweg sollte man 6 bis 8 Stunden einplanen. Im Winter sollten sich nur erfahrene Schnee- und Eiskletterer an den Aufstieg wagen. Kletterer müssen sich gut mit den besonderen Schnee- und Eisbedingungen des Berges auskennen und brauchen viel Erfahrung, die richtige Ausrüstung und das Know-how, sie zu verwenden. Die Erstbesteigung des Mount Taranaki wird Tahurangi zugeschrieben. Er entzündete auf dem Gipfel ein Feuer, um zu beweisen, dass er den Gipfel für den Stamm der Taranaki erobert hatte.
Ski
Das Skigebiet auf dem östlichen Hang des Mount Taranaki wird vom Stratford Mountain Club betrieben, Gäste sind aber jederzeit willkommen. Die Saison geht von Juni bis Oktober.
Tipps
Drei Asphaltstraßen führen die bewaldeten Flanken des Mount Taranaki hinauf zum North Egmont, zum East Egmont und zu den Dawson Falls.
- Die Temperaturen im Park können sehr schnell sinken und leichter Schneefall kann innerhalb von Minuten zu Eis werden.
- Wer auf den Gipfel steigen möchte, sollte hinsichtlich des Wetters auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
- Wer den Gipfel besteigen möchte, muss kein guter Kletterer sein, Erfahrung im Bergsteigen sollte aber vorhanden sein.
- Die Niederschlagsmenge im Park ist zwar hoch, es gibt aber auch 2110 Sonnenstunden im Jahr.